London ist eine der größten Städte der Welt. Es spielt keine Rolle, ob Du zum ersten Mal oder zum zwölften Mal hier bist, ob Du geschäftlich oder zum Vergnügen dort bist, es gibt immer etwas Neues zu sehen. Jedes mal, wenn ich nach London fahre, entdecke ich neue Ecken. Vermeide diese häufigen Fehler, um das Beste aus Deiner nächsten Reise in die britische Hauptstadt zu machen.
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Inhaltsverzeichnis
1. Immer die U-Bahn nehmen
Die U-Bahn ist DAS Verkehrsmittel in London. Ohne sie kommt die Stadt effektiv zum Stillstand. Der Weg zwischen den wichtigsten Touristenattraktionen im Zentrum von London ist aber nicht nur per Tube möglich. Manchmal ist es zu Fuß auch schneller und landschaftlich reizvoller. Ein häufiger Fehler ist beispielsweise die Fahrt vom Leicester Square zum Covent Garden. Das dauert mit der U-Bahn länger als zu Fuß, denn die Entfernung beträgt nur 300 Meter.
Anstatt Deine Zeit in stickigen Tunneln zu verbringen, kannst Du London zu Fuß erkunden und dabei noch mehr entdecken. Immer bedenken, der berühmte Londoner Streckenplan der U-Bahn ist stilisiert. Die Entfernungen stimmen nicht mit der Realität überein!
Dieser Artikel wäre auch etwas für Dich: Berühmte Straßennamen in London und was sie bedeuten
2. Nicht richtig „Tube“-Fahren
Unabhängig davon, ob Du ein Tourist oder ein Einheimischer bist, muss die Nutzung in der Londoner U-Bahn unter Einhaltung strenger ungeschriebener Regeln erfolgen. Die Nichtbeachtung der Regeln kann zu bösen Blicken, Scherzen oder sogar zu passiv-aggressiven und sarkastischen Kommentaren von verärgerten Mitreisenden führen.
In diesem Fall ist Unwissenheit definitiv kein Glücksfall. Stell’ also sicher, dass Du Dich mit den ungeschriebenen Gesetzen der Tube vertraut machst.
Hier sind einige Richtlinien, die in der Londoner Tube zu beachten sind:
- Lass Mitreisende aus der U-Bahn aussteigen, bevor Du einsteigst. Das gilt eigentlich auch in Deutschland, aber das übersehen einige gerne. In London erntest du bestenfalls böse Blicke.
- Wenn Du die Rolltreppen benutzt heißt es “Rechts stehen, links gehen”. Auch wie in Deutschland, doch in London wirst Du schnell ein unwirsches “Would you please move on” von hinten hören.
- Blockiere nicht die Ticketbarrieren. Wenn Du Probleme hast, durch die Ticketbarriere zu kommen, wende Dich sofort an einen Mitarbeiter von TfL (Transport for London), um Hilfe zu erhalten, anstatt andere am Durchgang zu hindern. Die Londoner U-Bahn ist so voll, da entsteht schnell ein Stau.
- Platz schaffen. Anstatt in der Mitte der Wagen um die Türen zu stehen, bewege Dich in den Wagen hinein. Damit erleichterst du anderen das Ein- und Aussteigen.
- Achte auf andere. Biete anderen einen Platz an, zum Beispiel Schwangeren und älteren Menschen.
- Setz Deinen Rucksack ab. Wenn Du Deinen Rucksack in der Hand hälst oder zwischen den Füßen platzierst, haben andere Platz und Du rempelst beim Umdrehen oder Aussteigen niemanden an.
- Kaufe keine Tickets. Verwende Dein Telefon und die verschiedenen kontaktlosen Zahlungsmethoden. Kostengünstig sind Tages- oder Wochenfahrkarten. Wie teuer die Fahrt mit der Bahn ist, kannst Du Dir auf der Seite der Tube ansehen.
Wenn Dich die Londoner Tube genauso fasziniert wie mich, kann ich Dir folgendes Buch (in englischer Sprache) empfehlen. Complete Book of the Tube: The Story of the Tube* (leider kenne ich kein gutes deutsches Buch).
3. Nur Kaffee von den üblichen Kaffeeketten trinken
Ich verstehe, du brauchst Kaffee, wenn du einen Jetlag hast oder nur erschöpft von all dem Gehen bist. Aber Du solltest versuchen, die großen Ketten wie Starbucks, Costa und Pret auch mal links liegen zu lassen, auch wenn es die an fast jeder Ecke gibt. Die gibt es auch in Deutschland. Probiere mal was anderes. Probiere mal den Kaffee einer unabhängigen Kaffee-Rösterei. Deine Geschmacksnerven werden es Dir danken. Hier ein paar kleinere Röstereien, die sehr guten Kaffee anbieten:
Fork Deli Patisserie — King’s Cross St. Pancras.
Monmouth — London Bridge (Borough Market) und Covent Garden (near Seven Dials).
Café de Nata — Soho, Camden Town und Hammersmith (South Kensington).
Drury 188-189 — Covent Garden und Hackney.
Caravan — King’s Cross, Exmouth Market and Bankside.
4. Für eine tolle Aussichte Geld zahlen
Wenn man in London ist, möchte man diese tolle Stadt gerne von oben sehen. Anziehungspunkte sind dann das London Eye oder The Shard. Doch da musst Du locker zwischen 25 und 30 Pfund hinblättern. Es geht billiger, oder besser: das geht auch umsonst. Es gibt Gebäude, da kannst Du die atemberaubende Sicht auch kostenlos genießen und Dein Geld für andere Dinge sparen.
Hier die besten Geheimtipps:
Sky Garden
Dies bietet eine der besten Aussichten auf London, von der Spitze der 20 Fenchurch Street in der Stadt. Die Buchung ist normalerweise zwischen 10 und 18 Uhr währende der Woche möglich. Am Wochenende zwischen 11 und 21 Uhr. Und es ist kostenlos.
Es gibt auch Zeiten, in denen eine Buchung um 7 Uhr morgens oder sogar früher möglich ist, wenn am frühen Morgen Yoga-Kurse stattfinden. Tickets buchen unter: skygarden.london/booking
Die Tate Modern bietet einen Panoramablick auf London von der Südseite der Themse. Öffnungszeiten sind Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr. Es ist kostenlos, es wird jedoch empfohlen, einen Slot im Voraus zu buchen.
Es gibt auch einige großartige Bars und Restaurants, die einen unglaublichen Blick auf London bieten, darunter Duck & Waffle im Heron Tower, Madison im One New Change und Coq d’Argent. Da ist der Blick kostenlos, aber natürlich müsst Ihr das Essen dort zahlen und da ist oft der Ausblick schon eingepreist.
Sportlich geht es auch. “Besteige” den Primrose Hill im Norden Londons, der einen beeindruckenden Blick auf die Stadt bietet und in einem schönen Viertel mit zahlreichen Cafés, Pubs und Boutiquen liegt.
Meine Lieblingsansicht ist vom Greenwich Observatory im Südosten Londons. Nur einen kurzen Spaziergang von dem netten Greenwich Village entfernt erwartet Dich hier ein Blick auf fast die gesamte Hauptstadt von Canary Wharf bis in die Stadt in all ihrer Wolkenkratzerpracht.
5. Vordrängeln bei Warteschlangen
Briten gelten als rücksichtsvoll, freundlich und etwas reserviert. Und sie stehen gerne in der Schlange an, damit man geordnet irgendwo hineingehen kann. Schlange stehen bei Touristenattraktionen kennen wir ja auch, aber gesittet an der Bushaltestelle stehen und warten, bis der Bus kommt, ist uns eher fremd. Andere Länder, andere Sitten. Achten Sie darauf, wenn sich irgendwo eine Schlange bildet, hinten anzustellen. Denn ansonsten ist es mit der Rücksicht und der Freundlichkeit der in der Schlange stehenden Briten nicht weit hin.
6. Nicht den Bus nehmen
Apropos Schlange an Bushaltestellen. Londoner Busse sind schlechter als ihr Ruf. Ja sie stehen manchmal im Stau, aber seitdem man in der Londoner Innenstadt als Autofahrer eine City Tax zahlen muss, ist es besser geworden. Außerdem sieht man in Bussen einfach mehr. Und beim berühmten britischen Wetter kann man trocken die Stadt erkunden. Wer nicht so lange warten will, kann auch eine virtuelle Busfahrt mitmachen:
7. Die Themse ignorieren
Mitte durch London fließt ein großer Fluss, doch das vergessen viele Touristen schnell. Du solltest unbedingt an den Ufern der Themse spazieren gehen. Oft hat man hier eine schöne Aussicht, ohne zwischen den Hochhäusern zu stecken. Und auch eine Bootsfahrt auf der Themse lohnt sich. Zum Beispiel mit Thames River Sightseeing oder City Cruises.
8. Die schönen Vororte verpassen
Was auch immer Du für Deine nächste Reise planst, bitte bleibe nicht nicht ganze Zeit in “Central London”. Du solltest auch die U-Bahn raus in die Zonen 2-3 nehmen. Transport of London bietet eine übersichtliche Karte mit den einzelnen Zonen. Ihr könnt in die Karte tief reinzoomen.
Entdecke Camden, Primrose Hill, Greenwich, Notting Hill oder Chelsea sind auf jeden Fall einen Abstecher wert.
9. Nicht jeden einzelnen Tag planen
Spontan sein und sich so in den Tag treiben lassen ist in London keine gute Idee. Meist ist man ja nur ein paar Tage da. Wenn man nicht plant, was man wann besichtigen möchte, könnt Ihr die großen Touristenspots nicht rechtzeitig buchen. Und Ihr fahrt einmal quer durch die Stadt, um dann festzustellen, dass der nächste Punkt Eurer Besichtigungsliste wieder in der entgegengesetzten Richtung ist.
Daher: Auch wenn Ihr sonst lieber auf spontane Dinge steht, Ihr solltet London gut planen. Wenn am Ende noch Zeit übrig bleibt, könnt Ihr Euch immer noch spontan treiben lassen.
Fazit:
Verlasse die Londoner Innenstadt und damit vielleicht auch Deine Komfortzone, um das Beste dieser erstaunlichen Stadt zu erleben. Und welche Fehler Du dabei nicht machen solltest, weißt Du jetzt auch.
Ich wünsche eine gute Reise.
Weitere Inspiration gibt es in dem Reiseführer: 111 Orte in London, die man gesehen haben muss* und 33 Walks durch London, die man erlebt haben muss*.
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